Probealarm ohne Telefon

Im frühen zwanzigsten Jahrhundert wurde auch Münstermaifeld an das öffentliche Telefonnetz angeschlossen. Somit bekam auch der damalige Wehrführer von Münstermaifeld einen eigenen Anschluß, um bei einem eingehenden Notruf schnellstmöglich informiert zu werden. Dieser konnte dann, nachdem er sich angezogen hatte, die Sirene auslösen, um auch die anderen Wehrleute zu informieren.

Da aber dieses Telefonnetz nicht immer zuverlässig war, und regelmäßig Arbeiten am Ortsnetz den Telefonanschluß hin und wieder lahm legten, hatte er mit seinem Nachbarn, einem hellhörigen Kameraden der Feuerwehr ein Abkommen. Für den Fall, das mal wieder das Telefonnetz ausfällt, würde er eine Signalpfeife bekommen, um Ihn mit dieser nachts wecken zu können, wenn es irgendwo brenne. Er könne ja dann schnellstmöglich Alarm geben.

Eines Nachts ertönte dann auch diese Signalpfeife, der Wehrführer springt aus dem Bett auf, zieht sich vorschriftsmäßig an, läuft auf die Straße und fragt den Nachbarn, wo es denn brenne. Dieser erwiederte nur: „Probealarm“.

Er hat sich halt einen Spaß erlaubt, um den Wehrführer auf seine Einsatzfähigkeit nachts zu prüfen.